Schloss und Schlangenhaus Werdenberg
Museen Werdenberg (CH)
Museumskonzeption, Dauerausstellung
arge fischteich groenlandbasel
Museumskonzeption, Szenografie, Umsetzung
2015
Museen Werdenberg / Werdenberg ist eine der wenigen noch erhaltenen städtischen mittelalterlichen Holzbausiedlungen Europas und steht im Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. In dem Ensemble von Schloss und Burgstädtchen lässt sich 800 Jahre Geschichte erfahren. Mit audiovisuellen Projektionen, Hörspielrundgängen und anschaulichen Inszenierungen widerspiegeln die Ausstellungen in den Museen Werdenberg die Geschichte der Regenten auf dem Schloss und der einfachen Menschen im Städtchen. Hinter den Schlossmauern werden Aufstieg und Fall der Grafen und Vögte, der Alltag von Rittern, der späteren bürgerlichen Besitzer und der letzten Bewohnerin erzählt. Das Museum Schlangenhaus im Städtchen widmet sich der Lebenswelt der Werdenberger Bevölkerung. Die Gegenüberstellung von «unten und oben», einfacher Bevölkerung und Herrschaft, Dorfbewohner und Schlossbesitzer, zieht sich als roter Faden durch die Erzählungen in beiden Häusern.
Schlangenhaus / Der Fokus der Ausstellung im Schlangenhaus liegt auf der Vermittlung regionaler Geschichte. Ein besonderes Gewicht wird auf die Darstellung des Alltags der einfachen Leute gelegt. So finden sich im Erdgeschoss Themen wie Nahrung, Arbeit oder Gemeinschaft. Der erste Stock ist Ereignissen vorbehalten die den Alltag unterbrachen, das Leben strukturierten und prägende Erinnerungen hinterliessen: Feste, Migration und Tod.
Schloss / Der Baukörper des Schlosses charakterisiert sich durch die zwei unterschiedlichen Elemente «Turm» und «Wohntrakt». Diese einfache Struktur wird inszenatorisch genutzt. Turm und Wohntrakt zeigen unterschiedliche inhaltliche Perspektiven und bedienen sich verschiedener erzählerischer Mittel. Im Turm blicken wir auf die grosse politische Geschichte. Auch in Werdenberg war diese geprägt von Brüchen und Übergängen. Einschneidende Ereignisse werden in zwei Schattenprojektionen akustisch und visuell erzählt. Neben der inhaltlichen Erzählung lenken die mechanischen Installationen den Blick der Besucher auf die Architektur der Schlossanlage und stellt diese ins Zentrum der Inszenierung. Im Wohntrakt richtet sich der Blick nach Innen auf das alltägliche Leben auf dem Schloss. Hier spielt der Audioführer mit seinen 3D-Hörspielen, welche in den Originalräumen aufgenommenen wurden, eine zentrale Rolle. Entsprechend der Objektüberlieferung entwickelt sich die Dramaturgie vom leeren Raum des Frühmittelalters bis hin zum authentisch ausgestatteten Wohnzimmer des 19. Jahrhunderts.
Ausstellungsgrafik, Signaletik:
Groenlandbasel, Visuelle Gestaltung